Bildkomposition Teil 1

Die Bildgestaltung/der Bildaufbau  ist im Wesentlichen die Anordnung verschiedener Elemente und ihrer Verbindungen im Bild.  Dazu gibt es verschiedene Regeln in der Fotografie und ebenso die Möglichkeit, diese kreativ anzuwenden und sie auch bewusst zu brechen.

Bewusstes Fotografieren braucht Zeit, braucht auch Ruhe. Bewusstes Fotografieren heisst auch, entspechend dem gewählten Thema des Fotos zu arbeiten. Und, bevor ich es vergesse: Teures Equipment ist nicht gleichzusetzen mit einem guten Foto, Erfolg in der Fotografie ist nicht unbedingt käuflich.

Was gibt es denn nun zu beachten, welche Regeln gibt es?

Linien:

Linien im Bild können als eigenständiges Objekt oder als gedachte Verbindung zwischen 2 Bildelementen auftreten. Linien können zu dem Hauptobjekt hinführen, köönnen auch selber das Hauptmotiv sein.

Farben:

Die Auswahl, die Kombination, die individuelle Betonung der Farben haben Auswirkung auf den Betrachter. Stehen die Farben Rot, Gelb.Orange für Wärme, Energie, auch für Gefahr, stehen Blau, Gün Violett für Ruhe, Entspannung, aber auch Kälte, Frische. Zu Bedenken ist, dass der kulturelle Hintergrund des Betrachters, seine Erfahrungen mit Farben, seine Assoziationen damit ganz unterschiedliche Emotionen auslösen können. Z.B. steht im Westen die Farbe Gelb auch für Neid, Missgunst, so ist sie im buddhistischen Kulturkeis ausgesprochen positiv belegt. Auch die Anordnung der Farben zueinander ist ein Element der Bildgestaltung.

Man sieht, dass Farben, wie alle Gestaltungselemente nicht singulär für sich stehen, sondern im Kontext betrachtet werden sollten.

Form:

Die Form ergibt sich im zweidimensionalen Bild durch den Umriss, die gedachte dreidimensionale Form ergibt sich durch das umgebende Licht und den daraus entstehenden Schatten. Runde Formen wie Kreise werden meist als weich, weiblich, emotional assoziiert, das eckige Quadrat als männlich, bestimmt, hart.

Drittelregel:

Die Drittelregel ergibt sich aus der gedachten Teilung des Bildes in 9 gleiche Rechtecke. Sie bedeutet z:B:, das Hauptmotiv, vielleicht ein Portrait von Mensch oder Tier, in das rechte oder linke Drittel bzw. genau auf die gedachte Linie zu setzen und zwar so, dass in Blickrichtung 2/3 Platz besteht. So bekommt das Bild mehr Tiefe und Weite.

Hintergrund:

Sofern die Bildkomposition einen Hintergrund beinhaltet, sollte dieser  frei von störenden Elementen sein, die den Betrachter vom Hauptmotiv ablenken. Man kann verschiedene Techniken anwenden, dem Hintergrund keine Dominanz zukommen zu lassen, z.B. in dem man offenblendig fotografiert, auf den Vordergrund scharfstellt, so dass der Hintergrund abgesoftet ist.  Auch ist es oft möglich, durch Veränderung der Perspektive den Hintergrund gar nicht erst in der Komposition zu haben.

Vordergrund:

Braucht ein Foto einen Vordergrund?  Ja, entweder das Motiv dominiert den Vordergrund, oder, z.B. in der Landschaftsfotografie sorgt ein Motiv im Vordergrund für räumliche Tiefe und Spannung, sorgt dafür, dass kein leerer Raum entsteht. Und ja, natürlich gibt es Ausnahmen auch von dieser Regel, z.B. im minimalistischen Stil.

Licht und Schatten:

Die Qualität des Lichtes hat  grossen Einfluss auf die Bildkompostion. Woher kommt das Licht, frontal, seitlich, Gegenlicht? Ist das Licht hart, weich, kalt, warm, klar, diffus, alles beeinflusst die Wahrnehmung. So bestimmt der Aufnahmeort, die Zeit, ganz massgeblich die Bildaussage. Es lohnt sich also immer, zunächst einmal sich Gedanken über die zu erwartenden Lichtverhältnisse zu machen.

Raum:

Raum ist in der Bildgestaltung eine optische Täuschung. Das zweidimensionale Bild täuscht eine Dreidimensionalität vor, die in der Realität vorhanden ist, aber nicht im Bild. Linien spielen dabei eine grosse Rolle, die zentrale Perspektive abzubilden, ist dabei beliebt. Der Betrachter wird durch Linien in die Mitte des Bildes geführt.

So, dass sollte es im ersten Schritt zum Thema erst mal sein. Es gibt noch so viel mehr zu sagen zum Thema Bildkomposition und den Kamaratechniken. In loser Reihenfolge werde ich zu den hier gezeigten Regeln Bespiele zeigen und werde auch Themen wie „Der Goldene Schnitt“, Story Telling ansprechen.

Teil 2 folgt….

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