Abstrakte Fotografie oder Malen mit Licht

Wer mich kennt, mir in den sozialen Medien folgt, weiss, dass ich ein Faible für Abstraktionen habe. Mich hat schon immer gereizt, Realität zu abstrahieren, einfach nur so, um dem Betrachter zum Nachdenken anzuregen, um überraschende Details zu zeigen, um eigenwillige Bildkompositionen auszuprobieren. Dabei produziere ich zugegebenermassen auch viel Ausschuss, geschuldet dem experiementellen Charakter.

Um kreativ mit der Kamera umzugehen, brauchts eigentlich nicht viel Technik. Es muss nicht die neueste, teure Profikamera sein, es muss auch nicht das teure Objektiv sein. Bei dieser Art der Fotografie geht es nicht um die Schärfe, nicht um die Geschwindigkeit, nicht um die grossartige Offenblende.

Worum gehts denn dann? Um Phantasie, um Kreativität, um den Willen, mal etwas anderes zu machen, auch wenns anderen nicht gefällt. Abstrakte Fotografie kann man im Kleinen machen, im Vorgarten, auf dem Feld, am Strand, in der Stadt, ganz ohne viel Aufwand.

Das Schöne dabei ist, es können Regeln der Fotografie beachtet werden, aber es muss nicht.

Ich hatte, als ich damit anfing, mir einen Plan zurechtgelegt, was ich denn eigentlich wolle, Jahre später hat sich der Plan in Luft aufgelöst, und ich fotografiere abstrakt oft nach Gelegenheit, viel mit ein paar Ideen im Kopf. Nach Lust und Laune, nach Stimmung, nach Gefühl.

Abstraktion – der Versuch einer Definition

Abstraktion bedeutet, dass Realität nicht präzise dargestellt wird. Die Kommunikation zum Betrachter erfolgt mittels Linien, Farben, Formen, Strukturen, Striche.

Abstrakte Fotografie sieht oft leichter aus als sie darzustellen ist. Für mich erschliesst sich die Abstraktion dann, wenn ich eine konkrete Vorstellung dessen habe, was sich hinter der Abstraktion verbirgt.

Das Motiv ist oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Farben, Formen und Strukturen greifen ineinander. Nicht der Gegenstand ist wichtig, sondern das Rätsel, das sich dahinter verbirgt: Was ist es? Wie entstand das Foto?

Wie kann ich in der Fotografie abstrahieren:

Durch Belichtung – Über- und Unterbelichtung

Durch Perspektive – die Wahl einer Perspektive, die das Motiv verfremdet

Diese Techniken nutze ich gerne:

Durch ICM – Intentional Camera Movement. Die Belichtung in der Kamera wird länger, als üblicherweise für das Motiv geeignet, und während der Belichtung wird die Kamera bewegt. Hier die Seebrücke in Grömitz

Durch Mehrfachbelichtung – mehrere Motive/Perspektiven/Belichtungen werden in der Kamera erzeugt

Durch die Kombination von z.B. Alltagsgegenständen mit einem Motiv in der Natur – es enstehen ganz neue Effekte der Lichtführung.

 

 

 

 

 

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